
Callgirls – Dieses Buch habe ich für 1,99€ in einer bekannten Supermarktkette erstanden. Eigentlich wollte ich mit diesem Buch beweisen, dass auch günstige Bücher gut sein können. Allerdings kann ich das mit diesem Buch nicht tun.
Die Callgirls Chloe und Kelly verbringen einen Abend bei dem 85-jährigen Anwalt Tony Paradiso – an Ende der Party liegen Paradiso und ein Mädchen tot im Wohnzimmer. Aber ist die Tote wirklich Kelly, wie Paradisos rechte Hand, der zwielichtige Montez Taylor, Detective Frank Delsea weismachen will? Frank Delsea braucht seine ganze Erfahrung, um die Hintergründe zu durchleuchten – und um der schönen Zeugin zu widerstehen.
Klappentext
Inhaltsangabe

Schon beim Klappentext fallen einem Fehler auf. Der Detective heißt Delsa und Kelly Barr ist eigentlich ein (Unterwäsche-)Model, kein Callgirl. Das Callgirl Chloe Robinette überredet ihre Freundin Kelly Barr für einen Abend als Cheerleader mit zu ihrem Kunden – dem Anwalt Tony Paradiso – zu kommen. Während des Abends werden allerdings eine der Frauen und Mister Paradiso ermordet. Doch kann der Detective Frank Delsa dem trauen, was die einzigen Zeugen erzählen? Er kommt einem intriganten Plan auf die Spur…
Meinung
Das Buch ist nicht mein Fall. Es wird eine personale Erzählperspektive verwendet, die Geschichte also aus der Sicht mehrerer Personen erzählt. Die Sprache ist sehr vulgär. Nicht so vulgär wie bspw. in dem Buch „Feuchtgebiete“, allerdings vulgär genug, dass meine Mutter es nicht mehr lesen wollen würde (Bsp. S. 270: „Ich hab mich manchmal mit ihr getroffen, wenn mir nach weißer Muschi war“ – nein, es ist keine Katze gemeint und es war das harmloseste Beispiel). Man weiß VON ANFANG AN wer der Täter ist und was hinter der ganzen Geschichte steckt. Dem Buch wird die gesamte Spannung gleich auf den ersten Seiten genommen. Nebenbei wird dann die „Liebes“geschichte von Delsa und Kelly Barr erzählt, die größtenteils aus versuchter Zurückhaltung der Begierde Delsas besteht.
Der Fall selbst wird übrigens an sich nicht von Delsa, sondern von einer mitten im Buch hinzugeholten Kollegin aufgelöst. Innerhalb von 2 Seiten. Ein kleines bisschen spannend fand ich es dann doch – auf den letzten Seiten. Da gibt es noch eine Miniwende und man ist froh, dass die vor-sich-hin-plätschernde Geschichte endlich beendet wurde. Vom sympathischen Butler Lloyd, der hinterher noch sympathischer wird.
Fazit
Insgesamt ist das Buch einfach nicht zu empfehlen. Man hat auch als Vielleser nach den ersten Seiten schon keine Lust mehr weiterzulesen und quält sich zum Ende. Die 1,99€ waren gerechtfertigt. Welcher Autor eines Kriminalromans verrät den ganzen Plot auch schon von Anfang an und macht danach keine Wende mehr oder erzählt die Storyline wenigestens spannend bis zum Ende? Nun, ich kenne jetzt einen…
Autor: Elmore Leonard
Die deutsche Ausgabe erschien 2007 im Wilhelm Goldmann Verlag, München.
Preis: 1,99 €, vorher 8,95 €

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